10.12.2019 - Anna Vanessa TrepczykFachexkursion der 12. Klassen nach Neinstedt am 10.12.2019
Neinstedt ist etwas besonderes. Besonders integrativ, durch die Evangelische Stiftung, aber leider auch besonders in der NS-Zeit mit Gräueltaten konfrontiert. Nach zahlreichen Zwangssterilisationen wurden hunderte Menschen mit Behinderung, die bis heute noch nicht alle identifiziert wurden, in verschiedene Tötungsanstalten deportiert.
Anschließend an unseren Projekttag in Bernburg, lernten wir, die Klassenstufe 12, hier auch das regionale Ausmaß der Euthanasie während der Zeit des Nationalsozialismus kennen. Aber nicht nur das: wir bekamen bei einem Vortrag einen Einblick in die gesamte Geschichte Neinstedts und lernten die Gründer und Unterstützer der Stiftung kennen, doch das traurige Kapitel der Euthanasie blieb allgegenwärtig. Die anschließende Führung durch das ganze Dorf, die Einrichtungen, die wir besuchten und die Menschen, die wir dabei kennenlernen durften, überfluteten uns mit Freundlichkeit und Offenheit. Ohne Berührungsängste durften wir in den Arbeitsalltag der Menschen eintauchen und kurze Gespräche führen. Auch dem Gedenkstein vor der Lindenhofkirche statteten wir einen Besuch ab.
In Neinstedt bekommt man den Eindruck, dass die Zeit nicht stehengeblieben ist. Zwar wird an das Thema erinnert, aber man löste sich von den Ketten der Vergangenheit und arbeitet nun noch toleranter, noch offener und noch liebevoller mit den Menschen und ihren Angehörigen.