20 Jahre Europagymnasium in Thale

Richard von Weizsäcker

Das Europagymnasium Thale trägt seit 1998 den Namen Richard von Weizsäcker.

Es war für Schüler, Lehrer und alle Mitglieder unserer Schulgemeinschaft eine große Ehre, bereits zu seinen Lebzeiten den Namen eines der bedeutendsten und beliebtesten Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland tragen zu dürfen.

Richard von Weizsäcker Portrait

Richard von Weizsäcker wurde 1920 in Stuttgart als Sohn eines Diplomaten geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er aufgrund der Tätigkeit seines Vaters in der Schweiz, in Dänemark, Norwegen und schließlich in Berlin. 1937 legte er sein Abitur am damaligen Bismarck-Gymnasium in Berlin-Wilmersdorf ab. Nach dem Abschluss seiner Schulausbildung nutzte er die sich ihm bietenden Möglichkeiten, an den Universitäten Oxford und Grenoble Vorlesungen in Philosophie und Geschichte zu hören.

Von 1939 bis 1945 gehörte Richard von Weizsäcker der deutschen Wehrmacht an. Während des 2. Weltkriegs hielt er engen Kontakt mit dem im selben Regiment dienenden späteren Widerstandskämpfer Axel von dem Bussche- Streithorst, wodurch sich auch seine Verbindung zu Thale erklärt.

Nach dem Krieg studierte Richard von Weizsäcker Rechtswissenschaften und Geschichte.

Seit 1954 war er Mitglied der CDU, von 1966 bis 1984 im Bundesvorstand.

In den 50/60er Jahren arbeitete er in leitenden Positionen in mehreren Wirtschaftsunternehmen.

Seit den 70er Jahren wandte er sich zunehmend politischen Aufgaben zu, so übernahm er 1981 das Amt des regierenden Bürgermeisters in Berlin.

Am 23. Mai 1984 wurde er zum 6. Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. 1989 trat er seine zweite Amtszeit als Präsident an.

Seine Amtszeiten galten als äußerst erfolgreich, da er sich über Parteigrenzen hinweg in bedeutenden Reden historischen und aktuellen politischen Themen zuwandte und sich dabei als großer Humanist auszeichnete.

Am 31. Januar 2015 verstarb Richard von Weizsäcker fast 95jährig in Berlin.

Zu seinen Lebzeiten erwies er sich als ein Freund unseres Gymnasiums. Während seiner Besuche bei uns, versäumte er es nie, mit Schülern, Lehrern und Eltern ins Gespräch zu kommen.

Sein Name wird für uns weiterhin Verpflichtung und Ansporn sein, in seinem Sinn weiterzuarbeiten und die uns anvertrauten Mädchen und Jungen zu verantwortungsvollen, weltoffenen, toleranten und freiheitsliebenden Menschen zu erziehen.

Sabine Hesse
Schulleiterin